Wie die Rosi zu mir kam

Die Rosi.

Beim letzten Ponycamp haben mich die Kids gefragt, wie die Rosi zu mir gekommen ist. Die Rosi ist ja die Tochter meiner weißgeliebten Rhiannon und mein erstes selbst gezüchtetes Welsh Cob Fohlen.

Rosi war so ein Knaller dass ich nach ihrer Geburt direkt wieder mit dem Züchten aufgehört habe 🙂 Oder sagen wir so: eine Zuchtpause eingelegt habe. Sag niemals nie.

Die Rosi war ein sehnsüchtiger Wunsch, ein jahrelanger Traum, eine verrückte Idee und ist letztendlich ein unbezahlbares Geschenk.

Sie ist die Tochter meiner Wunderstute Rhiannon aka „Rennsi“ und meines absoluten Lieblingshengstes Culhwch (Kiluch).

Während Rhiannons Trächtigkeit haben meine Reitkinder und ich schon immer viel mit dem Bauch geredet und ihn lieb gestreichelt. „Schnuppi“ haben wir die Rosi genannt, solange sie „drin“ war, weil sie hätte ja auch ein Hengst sein können.

Bei ihrer Geburt war ich dabei, der Tag war eine Achterbahnfahrt, ich sag es euch!

Ich weiß noch ganz genau, wie ich abends voll die Panik bekommen habe, als sich der pH Streifen, den ich an Rhiannon Harztropfen gehalten habe, nochmals heller gefärbt hat.

Ich wusste dann fix, dass das Fohlen in den nächsten Stunden kommt und ich hatte auf einmal irrsinnige Angst um Rhiannon. Ehrlich gesagt: ich hatte Panik.

Ich hab dann Rotz und Wasser geheult und Rhiannon noch dreimal durchgeputzt und war lang mit ihr grasen. Danach hab ich mir im damaligen Stall eine Pizza bestellt und einen Radler dazu und habe gewartet.

Wusstet ihr, dass man +90 Minuten an einer Pizza kauen kann? Ich kann das. Der Radler war dann auch schon schön warm.

Der Stallbesitzer wollte nämlich nicht, dass jemand im Stall ist, wenn mein Fohlen kommt. Erst fand ich das okay, dann habe ich gemerkt dass das mich das auch ausschließt und dann habe ich einfach für alles sehr lange gebraucht an diesem Abend.

Der Stallbesitzer war sehr verwundert, dass das Fohlen zufällig da kommt, wenn ich einmal länger im Stall bin.

Ich war dabei, als Rosi aus Rhiannon rausgeflutscht ist, ich hab die Eihaut aufgerissen, sie abgerubbelt und sie abgebusselt.

Ich hab ihr beim aufstehen geholfen, ihr beim aufwachsen zugesehen, ihr eine Spielgefährtin (Happy) gekauft, ihr viele Sommer am Berg ermöglicht und freue mich seitdem jeden Tag über sie.

Auch an den Tagen an denen sie mir top motiviert die volle Schubkarre umdreht („Lass mich helfen! Ich kann das! UPSI!“) oder mir mit dem Grasmaul übers Gesicht schleckt!

Seit 2021 Jahr begeistert sie mich als Reitpony und macht mich einfach glücklich.

Die Kids und ich, wir freuen uns auf viele, viele, viele schöne und gesunde Jahre mit ihr!